Charles de Gaulle

französischer General und Staatsmann; Staatspräsident 1959-1969; Ministerpräsident und Verteidigungsminister 1958/59; während des Zweiten Weltkriegs Oberhaupt des franz. Widerstands

* 22. November 1890 Lille

† 9. November 1970 Colombey-les-Deux-Eglises

Wirken

Charles André Joseph Marie de Gaulle wurde am 22. Nov. 1890 in Lille als Sohn des Rechtsanwalts Henri d.G., der später Direktor und Philosophielehrer in einer Privatschule war, geboren. Seine Mutter war Jeanne, geb. Millot. Er besuchte das Collège Fontanes und das Collège Stanislas, beide in Paris. Aus der Kriegsschule St. Cyr trat er 1911 als Infanterieoffizier in die Armee ein. Als Hauptmann nahm er 1916 an den Kämpfen um das Fort Douaumont bei Verdun teil. Am 2. März 1916 fiel er schwerverwundet in deutsche Gefangenschaft (Lager Ingolstadt), aus der er fünfmal vergeblich zu entkommen suchte.

Nach dem Kriege nahm er unter General Weygand 1920-21 auf polnischer Seiteran den Kämpfen in Wolhynien teil. 1921 erhielt er einen Lehrauftrag für Geschichte in St. Cyr und schrieb schon damals als Mitarbeiter Pétains Arbeiten über den Panzerkrieg. 1922 durchlief er eine Generalstabsausbildung und kam im Nov. 1924 zum Stabe der Rheinarmee in Mainz, 1925 von dort in das Kabinett des Vizepräsidenten des Obersten Kriegsrates Marschall Pétain. 1926/27 hielt er eine Reihe von Sondervorträgen vor den Lehrern der ...